1 Tucholsky K. Augen in der Großstadt
Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst Mit deinen Sorgen:
Wenn du zur Arbeit gehst am frühen Morgen, wenn du am Bahnhof stehst Mit deinen Sorgen:
In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat.
Ein Jüngling liebt ein Mädchen, Die hat einen andern erwählt; Der andre liebt eine andre, Und hat sich mit dieser vermählt.
Ein Fichtenbaum steht einsam Im Norden auf kahler Höh’. Ihn schläfert; mit weißer Decke Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Tiefe Stille herrscht im Wasser, Ohne Regung ruht das Meer, Und bekümmert sieht der Schiffer Glatte Fläche rings umher.
Wenn der Schnee ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet, Vielen ist der Tisch bereitet Und das Haus ist wohlbestellt.
Ueber allen Gipfeln Ist Ruh’, In allen Wipfeln Spürest du
Der Eichwald brauset, Die Wolken ziehn, Das Mägdlein sitzet An Ufers Grün,
Wenn ich an deinem Hause Des Morgens vorüber geh’, So freut’s mich, du liebe Kleine, Wenn ich dich am Fenster seh’.
Still ist die Nacht, es ruhen die Gassen, In diesem Hause wohnte mein Schatz; Sie hat schon längst die Stadt verlassen, Doch steht noch das Haus auf demselben Platz.
Sie haben mich gequälet, Geärgert blau und blaß. Die Einen mit ihrer Liebe, Die Andern mit ihrem Haß.
Sie liebten sich beide, doch keiner Wollt’ es dem andern gestehn; Sie sahen sich an so feindlich, Und wollten vor Liebe vergehn.
O Täler weit, o Höhen, O schöner, grüner Wald, Du meiner Lust und Wehen Andächt′ger Aufenthalt!
Tauchen Sie ein in Gedichte über die Einsamkeit, die Gefühle von Isolation und Selbstfindung widerspiegeln. Genießen Sie Poesie, die innere Erlebnisse und Reflexionen über das menschliche Alleinsein behandelt.